Zum wiederholten Male stehen Beratungen zum Neubau oder der Sanierung der Kleinschwimmhalle in Salzkotten auf der nächsten Tagesordnung des Betriebsausschusses.
Der bereits gefasste Beschluss zum Neubau an der Sälzer Lagune wurde aufgrund der Finanzkrise und eines unerwartet hohen Ausschreibungsergebnisses im Jahr 2008 eingefroren. Da die Kleinschwimmhalle im vergangenen Jahr endgültig geschlossen werden musste, ist nun eine erneute Entscheidung notwendig.
Nach Ansicht der SPD-Fraktion haben sich die finanziellen Rahmenbedingungen der Stadt Salzkotten seit der Entscheidung im Jahr 2008 auf lange Sicht keineswegs verbessert.
Neben den bisher bekannten Varianten an der Sälzer Lagune bzw. an der Liboriusschule mit Baukosten zwischen 1,9 und 4,6 Millionen Euro und jährlichen Defiziten von 220.000 bis 360.000 Euro gibt es nun zwei neue Varianten.
Hierbei handelt es sich um ein privates Angebot zur Sanierung der bestehenden Kleinschwimmhalle an der Liboriusschule. Im Rahmen eines Contracting Richtpreisangebots würde die Schwimmhalle von einer Firma saniert und über 20 Jahre betrieben. Die jährlich zu leistenden Nutzungsentgelte an den Privatbetreiber würden sich auf mindestens 283.000 Euro belaufen.
Alternativ wurde auf der Grundlage des Privatangebots die Eigensanierung durch die Stadt geprüft. Neben Sanierungskosten von ca. 1,3 Mio. Euro schlagen auch hier jährliche Defizite von ca. 220.000 Euro zu Buche.
Diese Zahlen sind aus Sicht der SPD-Fraktion nicht ermutigend. Das private Betreiberangebot wäre finanziell nicht günstiger und hätte zudem den Nachteil, dass in der Hauptsache nur Schulschwimmen durchführbar wäre.
Auf den sowieso schon bestehenden Zuschussbedarf der Sälzer Lagune von jährlich ca. 276.000 bis 320.000 Euro noch 220.000 Euro für die Kleinschwimmhalle draufzupacken, können wir uns nicht leisten, so Lothar Spranke, Ratsmitglied und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Salzkotten.
Das wäre ein Verlustausgleich durch die Stadt von jährlich über einer halben Mio. Euro und das auf Jahrzehnte! Diesen finanziellen Kraftakt kann die Stadt aus Sicht der SPD nicht stemmen. Das zusätzlich benötigte Geld müsste dann an anderer Stelle eingespart werden. Damit würde die weitere Handlungsfähigkeit der Stadt massiv leiden. Das Schreckgespenst der Haushaltssicherung stände vor der Tür.
In seiner Rede zum Haushalt 2013 brachte Fraktionsvorsitzender Meinolf Glahe bereits eine neue Idee ein: neben schulischem Blockunterrichten im Freibad stünden auch die Eltern in der Verantwortung. Die Stadt Salzkotten soll sie hierbei unterstützen und die Gebühren für private Schwimmkurse übernehmen oder bezuschussen. Dadurch könnten wir mit einem Bruchteil der Kosten sicherstellen, dass jedes Kind schwimmen lernen kann! Leider sind die finanziellen Risiken einer Kleinschwimmhalle aus Sicht der SPD-Fraktion momentan nicht zu verantworten. Nicht alles was vorstellbar und wünschenswert ist, ist auch finanziell machbar, so Glahe abschließend.