Der Bücherbus der Kreisfahrbücherei ist seit Jahrzehnten eine Erfolgsgeschichte. Doch weil die Stadt Salzkotten dafür eine jährliche Umlage an den Kreis zahlen muss, will nun – neben der FDP – auch die CDU den Bücherbus abschaffen und hat dazu einen Antrag gestellt. Dies lehnt die SPD entschieden ab und ruft zu einer Unterschriftenaktion beim Sälzerfest am kommenden Sonntag auf. Es wird darum gebeten, dass sich die Bürger am SPD-Stand (Nähe „Alte Post“) in eine Unterschriftenliste eintragen. Gegen eine Spende für den Förderverein der Kreisfahrbücherei werden dann auch leckere Waffeln angeboten.
Meinolf Glahe, SPD-Fraktionsvorsitzender erklärt, warum der Bücherbus so wichtig ist: Die fünf Ortschaften Holsen, Mantinghausen, Scharmede, Thüle und Verlar werden regelmäßig vom Bücherbus angesteuert. Die Kreisfahrbücherei leistet einen wichtigen Beitrag für die Bildung und das kulturelle Leben in diesen Dörfern. Insbesondere Kinder und Jugendliche profitieren von diesem Vor-Ort-Service. Sie brauchen nicht nach Salzkotten gefahren werden und können sich selbstständig ihre Medien auswählen. Im Jahr 2012 hat es in diesen fünf Orten allein 16.298 Entleihungen – vor allem Medien für Kinder und Jugendliche – gegeben. Der Bücherbus stellt also eine sinnvolle Ergänzung zur guten Stadtbibliothek in Salzkotten dar. Deren Leiterin Frau Breuer erklärte jüngst, dass der Bücherbus nicht zu ersetzen sei. Das sehen wir genauso. Die FDP meint, dass mit Tabletcomputern und E-Books dieser Vor-Ort-Service ersetzt werden könne. Das ist aber nicht so. Die Kinder wählen die Bücher nach ganz anderen Kriterien aus, als Erwachsene. Und möchten Sie die Gute-Nacht-Geschichte vom Tablet lesen oder vorlesen?“ Darüber hinaus seien die Kosten pro Medium ähnlich hoch wie in der Stadtbibliothek. Auch gelte es die Solidargemeinschaft des Bücherbusses – immerhin gibt es 73 Haltestellen im Kreisgebiet – zu unterstützen.
Dass die CDU mit ihrem Bürgermeister Dreier nun aussteigen wolle, richtet sich auch gegen deren Landrat Müller. Dieser erklärte zum 40-jährigen Bestehen der Kreisfahrbücherei:
„Bildung ist Zukunft. Und in diesem Sinne sollten wir weiterhin in die Zukunft der Kinder und Jugendlichen und damit in die Zukunft des Kreises Paderborn investieren“. Diesen Satz kann man nur unterstreichen!