„Unterstützung des Brauchtums ist nicht ausreichend!“
Die SPD-Landtagsfraktion hat in Folge der Pandemie mehrere Anläufe gestartet, um die Coronahilfen der Landesregierung vernünftig zu ergänzen. So haben die Sozialdemokraten zum Beispiel in der vergangenen Woche ein ganzheitliches Konzept zum Schutz vor Insolvenzen von gemeinnützigen Vereinen gefordert und bereits am 21. April einen Antrag in den Landtag eingebracht, mit dem unter anderem Hilfen für Schausteller sichergestellt werden sollten. Denn diese sind besonders stark vom Verbot der großen Schützen- und Volksfeste betroffen.
„Leider haben die Kolleginnen und Kollegen von CDU und FDP unsere Anträge abgelehnt und damit nicht nur die Unterstützung des Schaustellergewerbes verhindert“, so die SPD-Landtagsabgeordnete Ellen Stock. „Auch als sie die Hilfen für die Heimat-, Brauchtums- und Traditionsvereine beschlossen haben, konnten die regierungstragenden Fraktionen sich nicht überwinden, unserer Linie zu folgen und alle anderen gemeinnützigen, ehrenamtlichen Vereine in diese Hilfen mit einzubeziehen. So sehr wir uns auch über die Unterstützung u.a. für die Schützen freuen, wäre es doch dringend notwendig gewesen, auch an die vielen anderen Ehrenamtlichen beispielsweise bei den Tafeln, den Kindergartenträgervereinen oder den Kleingartenvereinen zu denken.“
SPD-Kreisvorsitzender Burkhard Blienert zeigt sich über die Haltung der regierungstragenden Fraktionen erstaunt: „Wer wegen Corona als Verein unverschuldet in finanzielle Not gerät, braucht Unterstützung, das gilt gerade auch im ländlichen Bereich. Hier sind ehrenamtliche Vereine, wie z.B. freiwillige Feuerwehr, Tafeln oder Musikvereine, oft ein wichtiger Treffpunkt, um soziale Kontakte zu pflegen. Das gilt insbesondere auch für die Kinder- und Jugendarbeit. Dieses unverzichtbare Ehrenamt darf keine Kostenfalle werden. Ich hätte mir gerade von den Landtagsabgeordneten aus unserer Region erhofft, dass sie unsere Ansicht in dieser Hinsicht teilen. Leider haben aber auch sie die Hilfen sowohl für die Ehrenamtlichen als auch für die Schausteller abgelehnt. Das ist wirklich kein Grund für CDU und FDP, sich feiern zu lassen.“