CDU verharrt in der automobilen Steinzeit

Während die SPD Salzkotten auf einen moderaten und zukunftsweisenden Ausbau der Ladeinfrastruktur setzt, schickt die CDU Fraktion unsere Bürger*innen zum Laden nach Paderborn oder auf die Autobahn. Argumentativ verharrt die CDU in der automobilen Steinzeit.

Bild: pixabay - Hans Rohmann

In der Bauausschusssitzung der Stadt Salzkotten vom 16.03.2021 hat die CDU Fraktion den Antrag der SPD auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur abgelehnt. In einer hitzigen Diskussion blieb die CDU argumentativ in der automobilen Steinzeit und lehnte die Pläne zum moderaten und zukunftsweisenden Ausbau der Infrastruktur in Salzkotten völlig konzeptlos ab. In die Ausführungen der CDU waren vor allem Spekulationen und Vermutungen der Fraktionsvorsitzenden geflossen. Leider ließen diese Ausführungen keinen Raum für eine sachliche und dem Thema angemessene Diskussion. Die SPD Fraktion hatte nochmals darauf hingewiesen, dass es gerade bei dem Ausbau der Ladeinfrastruktur darum geht, die entstehenden Bedarfe vorwegzunehmen und die Lademöglichkeiten frühzeitig zur Verfügung zu stellen. Während sich die CDU argumentativ an großen und reichweitenstarken PKW abarbeitete, geht es der SPD eben gerade um die Unterstützung von kleineren Fahrzeugen und das Ermöglichen von längeren Strecken bei kleineren Akkukapazitäten. Durch die Errichtung der Schnellladestation im Stadtgebiet sollte durch den SPD-Antrag vor allem Fahrer*innen von kleinen, rein batterieelektrischen Fahrzeugen das Zurücklegen von weiten Strecken ermöglicht werden. So könnte nicht nur die Elektromobilität gefördert, sondern auch dem Trend zu immer größeren, klimafeindlichen Autos entgegengewirkt werden. Vielleicht denken die CDU Ratsmitglieder beim Thema Elektromobilität aber auch nur an große Verbrenner-SUVs mit einer Alibi-Hybridkomponente. Dafür ist natürlich ein vernünftiges Ladenetz nicht notwendig.

Es wurde bedauerlicherweise sehr deutlich, dass die Diskussion innerhalb der CDU offenbar bisher ohne die Beteiligung von Fachleuten oder Betroffenen stattgefunden hat. Die SPD hätte sich in dieser Sache ein starkes Signal in Richtung Zukunft gewünscht und kann nicht verstehen warum die CDU mal wieder die Hände in den Schoß legt und darauf wartet, dass die Ladesäulen vom Himmel fallen. „Wir warten mit dem Straßenbau in Neubaugebieten ja auch nicht so lange, bis das erste Auto bei den Bauherr*innen auf dem Hof steht.“, wundert sich Michael Sprink, Fraktionsvorsitzender SPD. Ein absolutes Highlight in den Ausführungen der CDU Fraktion war der Hinweis darauf, dass unsere Einwohner*innen die Möglichkeit hätten Schnellladesäulen in Paderborn zu nutzen. „Wir fragen uns welches CDU Fraktionsmitglied von Salzkotten nach Paderborn zum Tanken fährt. Mal abgesehen davon, dass der Ladevorgang auch an einer Schnellladesäule immer noch länger dauert als der Tankvorgang. Praxisferner kann man wirklich nicht argumentieren.“, so Michael Sprink weiter. Die SPD bedauert es sehr, dass hier wieder ein Zug in Richtung Klimaneutralität verpasst wurde. „Wir behalten aber die Hoffnung, dass sich irgendwann auch die CDU den aktuellen Erkenntnissen nicht mehr verschließen kann.“, betont Michael Sprink.

Aus Sicht der SPD kann vor allem auch das Kostenthema kein Argument gegen den Ausbau sein. Es ist zwar richtig, dass sich derzeit im ländlichen Raum das Betreiben von Ladesäulen noch nicht wirtschaftlich trägt. Aber gerade dieses Argument zeigt ja die dringende Notwendigkeit zum Handeln durch die öffentliche Hand. Darüber hinaus sind die Kosten für eine Kommune absolut vertretbar. So würde der städtische Eigenanteil bei normalen Ladesäulen ca. 7.500 Euro und bei Schnellladesäulen ca .70.000 Euro für die Installation betragen. Da sich diese Kosten auf die gesamte Nutzungsdauer der Anlagen verteilen, wären die vorgeschlagenen Investitionen auch unter Berücksichtigung der laufenden Kosten absolut leistbar.